Manchmal stelle ich mir vor, ich würde in einem solchen Raum arbeiten: Die Sonne des späten Nachmittags scheint durch das Fenster, jede Menge Bücher um mich herum und ich total vertieft im Schreiben.
Die Realität sieht natürlich ganz anders aus …
Einer meiner ersten Texte war eine Gruselgeschichte für die Schülerzeitung. Ich hatte schon immer eine blühende Fantasie. Aber dann hat die Computerei das kreative Schreiben für viele Jahre völlig aus meinem Leben verdrängt. Ich schrieb viel lieber Programme als Geschichten.
Als meine beiden Söhne dann irgendwann das Pixie-Buch-Alter hinter sich gelassen hatten und auch kompliziertere Geschichten verstanden, lugte die Idee mit dem Schreiben plötzlich wieder um die Ecke.
Ich begann an einer fantastischen Geschichte zum Vorlesen zu schreiben. Dabei schrieb ich immer so viel, wie ich meinen Jungs abends vor dem Schlafengehen vorlesen konnte. Am Ende war eine über 200 Seiten starke Geschichte entstanden, die ich als „Wellenkreise“ veröffentlichte. Mein erstes Buch – und ich war stolz wie Oskar.
Doch irgendwie geriet ich danach wieder auf Abwege. Ich schrieb weiter Bücher, aber jetzt zum Thema Selbstmanagement (www.zeitkuenstler.de). Wieder kein kreatives Schreiben.
Mein Unterbewusstsein hatte allerdings längst begonnen, eine neue fantastische Geschichte zu erfinden. In meinem Kopf nahm die Idee der Figur Siegfried Gestalt an:
Ein Normalo und Vollnerd, der unfreiwillig eine magische Welt retten soll und dafür tief in die Abgründe seiner eigenen Seele abtauchen muss. Mich faszinierte die starke Entwicklung, die dieser Charakter durchlaufen wird, um seine Mission erfüllen zu können.
Und irgendwann setzte ich mich hin und begann Siegfrieds Geschichte aufzuschreiben. Es entstand eine Trilogie, die ich „Die Chroniken von Vancor“ taufte.
Die Arbeit an diesen Büchern war, als hätte ich die Büchse der Pandora aufgemacht: Vancor und die bereits beschriebenen Charaktere bieten so viel Potenzial für mehr Geschichten – ich will unbedingt weiterschreiben.
Wenn ich nicht schreibe, mache ich mich in meinem Hauptberuf als Agile Coach und Process Manager nützlich. Meistens ist dort weniger Kreativität gefragt, aber vielleicht gerade deswegen übernehme ich diese Aufgaben mit viel Leidenschaft. Manchmal kommt halt doch der „Strukturierte“ in mir durch.